Köperorientierte Traumatherapie

 

Was häufig im Zusammenhang mit einer Traumatisierung verloren geht, ist die Körperwahrnehmung. Denn der Körper ist praktisch der Ort der Schmerzen und unangenehmen Gefühle. Deswegen möchte man auch nicht zur Ruhe kommen, weil die ganzen negativen Gefühle wieder hoch kommen, sobald man zur Ruhe kommt.

Und Menschen sind schlaue Tiere, d.h. sie versuchen dem aus dem Weg zu gehen, indem sie einfach aktiv bleiben. In der Körperorientierten Traumatherapie nimmt man die Körperwahrnehmung als Schlüssel, um das Trauma verarbeiten zu können. Das bedeutet, dass man im Vorfeld erst mit den Menschen lernen muss, wie sie ihren Körper wieder fühlen können, ohne dabei Angst zu bekommen.

Der Unterschied zwischen einer Schocktrauma- und einer Entwicklungstraumaarbeit ist dann, dass man das „window of tolerance“ („Toleranz Fenster“) bei der Entwicklungstraumaarbeit größer machen will, sodass praktisch mehr Energie, mehr Stress, mehr Glück zwischen diesen beiden Grenzen Platz hat.

Bei einer Schocktraumaarbeit dagegen möchte ich oben und unten jeweils die Spitzen abtragen und abarbeiten, damit sie nicht mehr da sind. Aus meiner eigenen Erfahrung nützt das eine ohne das andere nichts. Denn es gibt selten Menschen, die nur ein Schocktrauma haben und bei denen sonst alles toll im Leben war. Die meisten haben ein sehr kleines „window of tolerance“ und sind deswegen auch sehr anfällig für andere Traumatisierungen.

Was für dich wichtig ist zu wissen, ist, dass man in der körperorientierten Traumatherapie versucht, innerhalb dieses Fensters zu arbeiten. Man möchte nicht, dass Menschen wieder in die Erinnerung zurück fallen, dass sie diese wieder erleben, sie wieder fühlen. D.h. man versucht den Menschen in einem Fenster zu halten, in dem es eben noch angenehm oder höchstens ein bisschen unangenehm ist. Aber damit der Körper dennoch in Erregung geht, diese braucht man nämlich für die Abreaktion, arbeitet man am oberen Ende des Fensters.

 

Phasen der Traumatherapie

Du wirst dir deines Leidensdrucks bewusst. Du merkst: „Jetzt muss ich etwas tun“

Stabilisierung: Du lernst verschiedene Werkzeuge zur Selbstbeobachtung und Selbstregulierung kennen und anwenden. Körpertherapie unterstützt die Stabilisierung bis in die Ebend des Hormon-, Nerven- und Immunsystems. Der Körper findest zurück zur inneren Ordnung in der Zell-Schwingungs-Ebene. Diese innere Ordnung ist die Grundlage für weitere Heilprozesse.

Selbstregulation deines Körpersystems bekommt mehr Raum und deinem Kérper seinen eigenen Weg finden lassene. Durch das dosierte Zulassene und Beobachten von Körperreaktionen, Emotionen, Gefühlen und den unwillkürlichen Bewegungen und inneren imageern löst du die heilsame, sanfte Entladungsreaktion des Körpers aus. Du erlebst wie dein Körper neue Wege findet, Schmerzen schwinden, die Not sich beruhigt. Neue heilsame Empfindungen und Reaktionen entstehen. Dein Körpersystem gewinnt mehr und mehr Spielraum (Resilienz). Das was du vorher bewusst gesteuert hast, beginnt sich von innen her ohne Anstrengunng zu regulieren.  Das Vertrauen wächst und du kommt in einem wachen, entspannten Zusatnd an. Ein sehr berührendes Erleben.

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Was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist eine seelische Verletzung , die durch ein traumatisierendes Ereignis auftritt. Dieses Ereignis ist nicht zwingend ein kurzer abgeschlossener Moment, sondern kann über einen Zeitraum andauern. Unter Trauma versteht man nicht das Ereignis an sich, sondern die Reaktion auf das erschütterende Ereignis. Ein Trauma kann zu psychischen Folgeerkrankungen führen, den sogenannten Traumafolgestörungen.

 

Reaktionen auf ein Trauma

Unmittelbar während und nach dem Trauma kommt es zu Reaktionen auf das traumatische Ereignis – sie sind eine natürlich eFolge der Überforderung des Stresssystems. Schreckhaftigkeit und Angst, Erstarrung, Fluchtdrang, Aggressivität sowie Albträume oder Flashbacks sind häufige Symptome. Während eines Flashbacks durchlebt man Ereignisse oder auch Gefühlszustände erneut. DIe Symptome münden teilweise in einer akuten Belastungsreaktion.

 

Körperliche Bedrohungen als Auslöser

In vielen Fällen bedrohen die Erlebnisse die psychische und physische Gesundhiet. Beispiele für diese Situationen sind Naturkatastrophen, schwere Unfälle, lebensbedrohliche Krankhieten, Krieg sowie Gewalt im Allgmeinen. Aber auch scheinbar weniger bedrohliche Erlebnisse wie Mobbing oder Beziehungsabbrüche führen zu Traumata. Entscheidend sind die Umstände sowie die Verfassung und Vorgeschichte des betroffenen Menschen.

 

Anhaltende Symptome eines Traumas

Manchmal halten Reaktionen auf das traumatische Erlebnis auch noch länger an und es entwickelt sich ein traumatisches Gedächtnis. Da das Nervensystem während des traumatischen Ereignisses völlig überfordert ist, werden die Reaktionen zum Teil unverarbeitet abgespeichert. Später können dann bestimmte Reize das traumatische Gedächtnis triggern und Betroffene erleben die rohen Emotionen des Traumas – inklusive der körperlichen Reaktionen – erneut.

 

Anhaltende Symptome eines Traumas

Manchmal halten Reaktionen auf das traumatische Erlebnis auch noch länger an und es entwickelt sich ein traumatisches Gedächtnis. Da das Nervensystem währen des traumatischen Ereignisses völlig überfordert ist, werden die Reaktionen zum Teil unverarbeitet abgespeichert. Später können dann bestimmte Reize das traumatische Gedächtnis triggern und Betroffene erleben die rohen Emotionen des Traumas – inklusive der körperlichen Reaktionen – erneut.

Wie geht man mit einem schweren Schicksalsschlag um, mit Gefühlen der Hilflosigkeit und Verzweiflung nach einem schrecklichen Erlebnis? Die Traumatherapie kann Menschen dabei helfen, solche Erlebnisse zu verarbeiten und nach vorne zu blicken.

eim Somatic Experiencing geht es vor allem um das Arbeiten mit körperlichen Prozessen. Oftmals führen die Emotionen der Hilflosigkeit eines Traumas zu Erstarrung. Das Somatic Experiencing soll dabei helfen, dass Betroffene wieder selbst und aktiv neue Möglichkeiten entwickeln können, indem sie ihre Aufmerksamkeit auf körperliche Prozesse lenken.

Da beim Somatic Experiencing Schritt für Schritt vorgegangen wird, gilt es als eine besonders schonende Form der Traumabe- und -verarbeitung.

symptome eines Traumas

Betroffene eines Traumas versuchen oft, alle ähnlich scheinenden Situationen zu vermeiden. Betroffene haben oft auch mit KonzentrationsschwierigkeitenEin- und Durchschlafproblemen sowie oft auch mit Schreckhaftigkeit zu kämpfen. Bei vielen Personen legen sich diese Symptome nach dem Ereignis, bei einigen der Betroffenen bleiben diese jedoch bestehen und es kann sich eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Als Folge können sich auch andere psychische Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen oder Suchterkrankungen entwickeln.

Es gibt auch körperliche Symptome, die Anzeichen eines Traumas sein können. Eine Belastung durch ein Trauma kann auch Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sowie Asthma und Arthritis auslösen.

Wie entsteht ein Trauma?

Ein Trauma entsteht, wenn die individuellen Bewältigungsstrategien eines Menschen überfordert sind, d.h. die integrative Kapazität unseres Körpers und Gehirns außer Kraft gesetzt ist. Sie kann der enormen Stresssituation nichts mehr entgegensetzen. Dies geht einher mit intensiver seelischer / körperlicher Todeserfahrung, einem Erleben größter Angst, Ohnmacht, Hilflosigkeit und dem Gefühl des Ausgeliefert – und Alleinseins.
Der Notfallmodus, welcher eintritt, wenn bewusstes Handeln (auf kortikaler Ebene) nicht mehr ausreicht, um aus einer bedrohlichen Situation zu entkommen, wird auf unbewusster Ebene wirksam. In Kürze aktiviert ein Mensch alle seine Kräfte, um fliehen oder kämpfen (fight or flight) zu können; sollte dies auch nicht mehr möglich sein, bleibt ihm nur noch zu erstarren (Lähmung) und / oder zu erschlaffen als Überlebenschance. Sowohl die Übererregung (Sympathikus) als auch die Untererregung (Parasympathikus) münden unter anderem in dissoziative Reaktionen (Unterbrechung der Bahnen zwischen Kortex und darunterliegendem limbischen System und Hirnstamm) und einer Amnesie für die entsprechende Zeitspanne. Der Hirnstamm (Reptiliengehirn), die am tiefsten liegende Ebene, übernimmt die Kontrolle in größter Erregung. Die üblichen ordnenden und assoziativen Kräfte des Bewusstseins sind dabei beeinträchtigt, es kommt zu einer fragmentarischen Speicherung des Erlebnisses, es kann nur aufgesplittert erinnert und somit nicht vollständig in das Gedächtnis integriert werden

Das Wort „Trauma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Wunde“ oder „Verletzung“, es kann körperlich und / oder seelisch sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Traumata im ICD 10 als „… ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes (kurz – oder langanhaltend), die bei fast jedem eine tiefe Verstörung hervorrufen würde.“ Es kennzeichnet kein bestimmtes Ereignis, sondern bezieht sich auf die körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Folgen auf eine Situation, die große Bedrohung für Leben, Gesundheit oder seelische Integrität bedeutet (körperlicher, emotionaler oder sozialer Tod).

Folgen von Traumata

Darauffolgend entwickeln sich meist affektive Störungen, Flash Backs, Vermeidungsverhalten und eine dauerhafte Erschütterung des Selbst – und Weltverständnisses.
Da auf subkortikalem Niveau, also dem Willen entzogen, das Stressprogramm während des traumatisierenden Ereignisses hochgefahren wurde, heißt dies auch, dass dieser, eigentlich gesunde, Überlebensmechanismus nicht ohne weiteres willentlich wieder rückgängig gemacht werden kann.

Traumatherapie als phasenorientiertes Verfahren
(nach Pierre Janet)

  • Orientierung ( Sicherheitsgefühl im Setting, Beziehungsaufbau/Rapport herstellen; traumaspezifische Anamnese; Diagnostik)
  • Stabilisierung/Alltagsbewältigung/Ressourcenarbeit
  • Traumabegegnung (Psychoedukation – Erklären von Symptomen, Belastungen, Triggern u. Traumafolgestörungen…; Bearbeitung und Konfrontation)
  • Integration des Traumas, Trauerarbeit

Stabilisation, Affektregulation, Traumabegegnung und Integration fließen dynamisch ineinander über während des gesamten therapeutischen Prozesses!

 

Unterschiede zu herkömmlicher Psychotherapie:

  • Es darf in der therapeutischen Sitzung kein zusätzlicher Stress entstehen; es ist äußerst wichtig, eine vertrauensvolle und sichere Atmosphäre herzustellen;
  • Klient hat jederzeit die Kontrolle über den therapeutischen Prozess und wird vom Therapeuten immer informiert, über alles, was in der Sitzung gemacht wird; mittels steter Transparenz und Durchschaubarkeit bekommt der Klient die Kontrolle zurück; es finden keinerlei provokative Äußerungen seitens des Therapeuten statt;
  • Die Klienten lernen, sich selbst besser wahrzunehmen und darüber rechtzeitig zu erkennen, wann Stress entsteht, wie dieser vermieden werden kann, wie sie sich selbst beruhigen können, um selbsttätig die Kontrolle wieder zu erlangen.
  • Die innere Haltung des Therapeuten ist ressourcenorientiert!
  • Der Kontakt mit dem Trauma und den begleitenden Affekten muss sehr dosiert erfolgen, in einer derart kleinen Dosis, dass die Menge an Schmerzen seelisch verkraftbar bleibt. Das Verhältnis zwischen Selbstunterstützung/Resilienz und der Massivität des Traumas ist also entscheidend. Um gemeinsam mit dem Therapeuten noch einmal die erschreckenden imageer des Traumas anzuschauen, muss durch eine lange, gründliche Vorarbeit erst einmal ausreichend Selbstunterstützung bereitgestellt werden können, damit der Klient der Begegnung mit den Erinnerungsbildern standhält.

Elemente im Bewältigungsprozess

Da ein Trauma sowohl ein körperliches als auch ein psychisches Geschehen darstellt, ist es unerlässlich, ganzheitlich beide Ebenen in der Therapie zu berücksichtigen.

Im Nervensystem „eingefrorene“ Energie in kleinen Dosen „auftauen“ und schrittweise entladen kann. Durch diese kontrollierte Entladung wird eine mögliche Retraumatisierung, also ein erneutes Überwältigt werden, vermieden. Die tief verankerten Nachwirkungen des Traumas im Kérper können sich schonend auflösen. Trauma bedingte Erstartung wandelt sich in ein Gefühl von Handlungsfähigkeit, von Ich kann nicht zu

Ich kann.

 

 

Das Trauma wird neu verhandelt
Mit Somatic Experiencing (SE)® wird das Trauma körperlich, geistig und emotional neu verhandelt. Dabei verändert sich nach und nach das Körpergefühl hin zu mehr Sicherheit und Präsenz. Diese natürliche Wachsamkeit im Körper wirkt sich positiv auf Gedanken, Gefühle, Emotionen und Überzeugungen aus.

Ein Trauma ist verarbeitet und integriert, wenn man daran denken und darüber sprechen kann, ohne dass das Nervensystem in Stress gerät. Es wird zu einer Erfahrung, die nicht länger das Leben bestimmt.

logogesellschaftfueremdr_3857_w2.jpgDie Ausbildung ist anerkannt von der Europäischen Gesellschaft für Traumatherapie und EMDR.

 

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